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Spiel und Spaß mit ernstem Hintergrund

"Über-Mut" beteiligt sich an der COA-Aktionswoche für Kinder aus suchtbelasteten Familien

„Glücksspielsucht ist eine Suchtform, die sehr weit verbreitet ist, über die man aber fast noch weniger spricht, als über andere Süchte“, sagt Kathrin Jäger. Sie muss es wissen, denn sie ist die Suchtkoordinatorin der Stadt Halle (Saale) und besucht heute die ASB Kinder-und Jugendhilfestation "Über-Mut".

Die Veranstaltung zur jährlichen Aktionswoche hat die Fachstelle für Suchtprävention Halle zusammen mit dem Arbeitskreis Kinder aus suchtbelasteten Familien organisiert. So gestaltete Angelika Frenzel von der Fachstelle für Suchtprävention drobs Halle gemeinsam mit Kathrin Jäger, Suchtkoordinatorin, Janine Teubner von der Schwerpunktberatungsstelle Glücksspiel der Evangelischen Stadtmission Halle und Mandy Otto vom Sozialpsychiatrischen Dienst heute in der ASB-Kinder- und Jugendhilfestation „Über-Mut“ einen spielerischen Nachmittag mit ernstem Hintergrund.
„Prävention im Bereich Glücksspiel ist wichtiger denn je. Gerade deshalb, weil es in vielen Online-Spielen, die Kinder und Jugendliche gerne spielen, mehr und mehr Elemente von Glücksspielen gibt“, führt Kathrin Jäger fort, während sie das interaktive Brettspiel „Spiel ums Glück?“ vorbereitet und die Spielkarten an die Kinder verteilt. Hierbei muss manch schwierige Frage beantwortet werden, doch die Kinder wissen eine ganze Menge: „Bei einem Glücksspiel muss es einen Gewinn geben“ oder „Der Spieler braucht dabei nichts zu können, gewinnen kann da jeder“ und „Erst wenn ich 18 bin, darf ich einen Kredit bei der Bank aufnehmen“.
Janine Teubner von der Stadtmission Halle sitzt derweil im Foyer mit einigen Jugendlichen. Auf die Frage von ihr, was denn gegen Spielsucht schützt, sind sich alle einig: „Gar nicht erst anfangen!“ Gemeinsam zählen die ASB-Kids dann Dinge auf, bei denen sie sich vom Schulalltag oder dem Stress zu Hause erholen: Zeichnen, Fußball, Ringen, Mangas lesen, Fahrrad fahren, Musik hören oder ganz einfach ‚nur mal chillen‘.
Im Rahmen der COA-Aktionswoche, war es das Ziel an diesem Nachmittag, Eltern, Kinder und Jugendliche aus (spiel)suchtbelasten Familien zu sensibilisieren, sie über die Gefahren des Glücksspiels aufzuklären und sich gemeinsam darüber auszutauschen, wie sich jeder einzelne vor den Gefahren des Gamings als moderne Sucht, der Mediensucht oder der allgemeinen Glücksspielsucht schützen kann. Und das ist spielerisch-leicht an diesem Nachmittag gelungen.

Gut zu wissen: Mit einem neuen Rekord an gemeldeten Veranstaltungen startete die diesjährige COA-Aktionswoche für Kinder aus suchtbelasten Familien vom 18. bis zum 24. Februar. 150 Veranstaltungen im ganzen Bundesgebiet machen auf die Situation der rund drei Millionen Kinder in Deutschland aufmerksam, die mit mindestens einem suchtkranken Elternteil aufwachsen. Organisiert wird die Aktionswoche von NACOA Deutschland, der Interessenvertretung von Kindern aus suchtbelasteten Familien. Das Ziel: Den vergessenen Kindern eine Stimme geben. Schirmherr der diesjährigen Aktionswoche ist der Bundesdrogenbeauftragte Burkhard Blienert, der gemeinsam mit NACOA Vorstandsmitglied Christina Reich und dem NACOA Schirmherren Max Mutzke auf einer Pressekonferenz im Bundesgesundheitsministerium die Aktionswoche einläutete.

Neben der Jugendhilfestation „Über-Mut“ beteiligte sich auch die „Schutzhütte“ des ASB-Regionalverbandes Halberstadt/Wernigerode e.V. an der Aktionswoche.